Herbstdienstversammlung der Kreis- und Stadtjugendwarte 2023

Die Jugendfeuerwehren Oberbayerns haben eine neue Führung!

Die Kreis- und Stadtjugendfeuerwehrwarte Oberbayerns haben eine neue Führung gewählt! Weil unser bisheriger Bezirksjugendwart Florian Bauer sein Amt leider aus familiären Gründen niederlegen musste, wählten die Teilnehmer der Herbst-Dienstversammlung 2023 einen neuen Vorsitzenden. Einziger Kandidat für dieses zeitaufwendige und anstrengende Amt war unser bisheriger zweiter Vorsitzender, Benno Dierkes aus dem Landkreis Landsberg am Lech. Er wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 28 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung von den insgesamt 30 Stimmberechtigten gewählt.

Für das Amt des zweiten Vorsitzenden, also Bennos Stellvertreter, wählten die Anwesenden Martin Kowalski aus dem Landkreis Erding. Er wurde mit zwei Enthaltungen, einer Nein- und 27 Ja-Stimmen gewählt. Beide haben das Amt angenommen und fungieren ab sofort als neue Führung der Bezirksjugendfeuerwehr Oberbayern.

Für das Amt des dritten Vorsitzenden fand sich in dieser Versammlung niemand, dieses Amt wird zur nächsten Versammlung im März 2024 gewählt.

Die Dienstversammlung wurde um 9 Uhr vom bisherigen Vorsitzenden Florian Bauer eröffnet und begann wie immer mit kurzen Grußworten der Ehrengäste: Der stellvertretende Landrat des Landkreises Dachau, Helmut Zech, betonte die Wichtigkeit einer guten Jugendarbeit. Die Landkreise in Oberbayern wachsen, immer mehr Menschen ziehen in unseren Bezirk, die zugezogenen finden aber nicht in die Feuerwehren oder andere ehrenamtliche Organisationen. Daher hält er Netzwerkveranstaltungen für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch wie diese Dienstversammlung für wichtiger denn je.

Der Bürgermeister von Hebertshausen, Richard Reischl, war selbst lange Jahre Vorstand und davor Jugendwart seiner Feuerwehr. Er betonte, dass die Jugendlichen nicht nur eine Feuerwehrausbildung mitbekommen, sondern auch eine „Bildung“. Ehemalige Jugendfeuerwehrleute engagieren sich weit über das normale Maß der Bürgerinnen und Bürger, in der Feuerwehr, im Gemeinderat oder in anderen Vereinen. Reischl sieht aber auch, dass die Rahmenbedingungen für die Funktionsträger und die Aktiven besser werden müssen.

Der Kreisbrandrat des Landkreises Dachau, Georg Reischl, war natürlich sichtlich stolz, die Anwesenden in der Katastrophenschutzhalle des Landkreises Dachau begrüßen zu dürfen. Der Landkreis hat in Hebertshausen zwei Hallen mit überörtlich erforderlichen Fahrzeugen und Ausrüstung sowie Büros, Lehrsälen und der Kreiseinsatzzentrale geschaffen.

Ebenfalls begrüßt wurden Christof Grundner, der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern, und Manuel Pöhmerer, der stellvertretende Landes-Jugendfeuerwehrwart.

Als eine seiner letzten Amtshandlungen durfte unser Bezirksjugendwart Florian Bauer Manuel Pöhmerer und Roman Bittrich für ihre Verdienste für die oberbayerischen Jugendfeuerwehren mit der silbernen Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Oberbayern auszeichnen.

Im Anschluss daran zog er eine kleine Rückschau auf das vergangene Jahr 2023 mit zahlreichen Versammlungen, Veranstaltungen sowie den Bezirks-, Landes- und Bundesentscheiden im Jugendwettbewerb der CTIF.

Christof Grundner berichtete kurz vom Bezirksfeuerwehrverband und von der Ausschusssitzung des Landesfeuerwehrverbands. So wurde beschlossen, dass 2024 wieder eine „Lange Nacht der Feuerwehr“ durchzuführen. Diese Veranstaltung war 2022 ein große Erfolg, während er aufgrund einer unzureichenden Kommunikation im Vorfeld 2023 nur sehr wenig Beteiligung fand. Die Kinderfeuerwehr-Aktion des öffentlich-rechtlichen Radiosenders Bayern 3 wollte bis zum 1. Dezember 2023 genau 112 neue Kinderfeuerwehren aktivieren – dieses Ziel wurde deutlich überboten! Bis 24.11. wurden bereits 163 neue Kinderfeuerwehren angemeldet!

Nach diesen sehr positiven Informationen von Seiten des Bezirksfeuerwehrverbands berichteten die Fachbereichsleiter über Veranstaltungen und Events, über die an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet wurde.

Michael Matschi, der FBL für Wettbewerbe, wies nochmals darauf hin, dass Abnahmen der Jugendleistungsspange bis Ende Januar 2024 erfolgen müssen. Er sucht noch einen Austragungsort für den Bezirksentscheid im Bundeswettbewerb 2024, der am 11. oder 18. Mai stattfinden soll. Von 30. Mai bis 1. Juni findet dann der Landesentscheid in Tirschenreuth statt.

Michael Fuchs, der FBL für EDV, demonstrierte die Dateneingabe in das neue Statistikportal der Deutschen Jugendfeuerwehr. Aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken wird dies momentan geprüft. Sollten die Gutachter das Tool freigeben, müssen die Kreis- und Stadtjugendwarte ihre Daten bis 15. Januar 2024 abgeben.

Andreas Land von der Landesjugendleitung berichtete unter anderem von einer leicht gesunkenen Anzahl von Jugendwartkursen an den Staatlichen Feuerwehrschulen. Nach 32 Kursen im Jahr 2023 werden im kommenden Jahr nur 28 stattfinden.

Auch die Jugendfeuerwehr Bayern ist nach seinen Worten mittlerweile aufmerksam geworden auf den nicht mehr selbstverständlichen Übergang von der Jugendfeuerwehr in die aktiven Feuerwehren. Es gelingt aktuell nicht mehr, zum 18. Geburtstag alle Jugendfeuerwehrleute zu motivieren, in die „große“ Feuerwehr zu wechseln. Insbesondere weibliche Jugendfeuerwehrleute möchten ihren Dienst nach der Jugendfeuerwehr nicht fortsetzen.

Kritisch wird aktuell auch der Trend gesehen, die Kinderfeuerwehren in wahren Materialschlachten mit allem auszurüsten, was der Markt hergibt. Die relativ konservativ ausgerüsteten Jugendfeuerwehren werden beim Übertritt oft als Rückschritt gesehen. Der Wechsel von der Kinder- in die Jugendfeuerwehr wird von den Kindern deswegen oft gar nicht als so toll wahrgenommen. In solchen Fällen wird man die Kinderfeuerwehren vielleicht ein wenig zurückfahren und die Jugendfeuerwehren etwas aufwerten müssen. Zumindest wurde bereits wahrgenommen, dass beispielsweise der Jugendfeuerwehranzug ein relativ alter Hut ist.

Für seine Verdienste wurde der scheidende Bezirksjugendwart Florian Bauer mit der Ehrennadel der JF Oberbayern in Silber ausgezeichnet.

Von links nach rechts: Der stellvertretende Landesjugendwart Manuel Pöhmerer, der neue zweite Vorsitzende der JF Oberbayern Martin Kowalski, der neue erste Vorsitzende der JF Obb. Benno Dierkes, der scheidende erste Vorsitzende Florian Bauer, der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbands Christof Grundner und der stellvertretende Landesjugendwart Andreas Land.

Christof Grundner, der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern, berichtete von den Ereignissen auf Bezirksebene. So soll auch 2024 wieder eine „Lange Nacht der Feuerwehren“ stattfinden.

Andreas Land berichtete, dass in ganz Bayern es nicht mehr selbstverständlich ist, dass Jugendfeuerwehrleute mit Erreichen des 18. Lebensjahres in die „normale“ Feuerwehr wechseln. Aktuell ist man dabei, die Ursachen dafür zu suchen.

Für seine Verdienste um die Jugendfeuerwehren in Oberbayern wurde Roman Bittrich, aktuell KBI im Landkreis Freising, ausgezeichnet mit der Ehrennadel der JF Oberbayern in Silber.

Manuel Pöhmerer, ehemaliger Kreisjugendwart im Lk Rosenheim und aktuell stellvertretender Landes-Jugendfeuerwehrwart, wurde für seine Verdienste um die Jugendfeuerwehren Oberbayerns mit der Ehrennadel der JF Oberbayern in Silber geehrt.

Der neue Bezirksjugendwart Benno Dierkes überreichte dem scheidenden Bezirksjugendwart Florian Bauer ebenfalls die Ehrennadel der JF Oberbayern in Silber.