Die sechs ersten Plätze beim Bezirksentscheid des Bundeswettbewerbes der Deutschen Jugendfeuerwehr gehen 2024 an Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Mühldorf. Viel Lob erhielt der Veranstalter, die Feuerwehr Tacherting, die für „perfekte Wettbewerbsbedingungen“ gesorgt hatten. Einen Eintrag in die Geschichtsbücher haben sich die Jugendlichen aus Aching (Bezirk Braunau) gesichert, sie sind das erste österreichische Team überhaupt, dass an dem Wettbewerb teilgenommen hat.
Vor den Prüfungen war den Jugendlichen genauso wie ihren Betreuern die Anspannung und Konzentration deutlich anzusehen. Nichts wurde dem Zufall überlassen, die Schläuche waren perfekt gerollt, die Leinen feinsäuberlich verpackt und die Schutzausrüstung in einem perfekten Zustand. Das ganze Szenario ähnelte insgesamt einem großen sportlichen Event, war jedoch ein Feuerwehrwettbewerb für den Nachwuchs. Rund 200 Jugendliche in 15 Teams waren in Tacherting im Landkreis Traunstein zum Bezirksentscheid des Bundeswettbewerbes der Deutschen Jugendfeuerwehren angetreten.
Sport und Feuerwehraufgaben kombiniert
„Wir als Landkreis Traunstein waren zum ersten Mal in der Geschichte Austragungsort eines überregionalen Wettbewerbes“, informierte am Rande der Veranstaltung Kreisbrandrat Christof Grundner und zeigte sich davon beeindruckt, „mit wieviel Einsatz die Brandschützer der Zukunft ans Werk gingen“. Das Fußballfeld des SV Linde Tacherting verwandelte sich in eine Wettbewerbsarena „Löschaufbau“ und die 400 Meter Laufbahn wurde für den „Feuerwehr-Staffellauf“ umfunktioniert.
Der Wettbewerb bestand aus zwei großen Teilen. In der ersten Aufgabe hatten die Jugendlichen einen Löschaufbau, beginnend bei Setzen eines Standrohres bis zum Einsatz dreier Strahlrohre am Ende der Übung zu errichten. Dabei mussten die Teilnehmer verschiedene Hindernisse wie einen Kletterturm, einen Tunnel beziehungsweise einen Wassergraben überwinden und abschließend verschiedene Konten zeigen. Der zweite Teil bestand aus einem Staffellauf, bei dem es neben dem Laufen auch um Feuerwehraufgaben wie Leinenwerfen und Schlauchaufrollen ging.
Sechs Teams fahren zum Landesentscheid
Oberbayern darf insgesamt sechs Plätze am Landesentscheid belegen. Daher wurde es in den Nachmittagsstunden bei der feierlichen Siegerehrung besonders spannend. Musikalisch begleitet vom Fanfarenzug der Feuerwehr Trostberg sind die Jugendlichen in die Arena eingezogen und haben sich zur Siegerehrung aufgestellt. Neben den Schiedsrichtern erwiesen der Schirmherr der Veranstaltung, der 1. Bürgermeister der Gemeinde Tacherting, Werner Disterer, die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und Landtagsmitglied Dr. Martin Brunnhuber den Jugendlichen die Ehre und zeigten sich von den Leistungen beeindruckt.
Tacherting war ein perfekter Gastgeber
„Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger obwohl heute ja Alle gewonnen haben. Es ist im Leben auch wichtig zu lernen, dass man auch mal Nicht-Gewinner ist, weil andere bessere Leistungen erzielt haben“, sagte Werner Disterer in seiner Ansprache und freute sich, dass „Tacherting im Drei-Landkreis-Eck“ so viel lob für die Austragung erhalten hat. Ähnlich sah dies auch der Bezirksjugendwart Benno Dierkes, „alle sind Sieger, weil jede Mannschaft die Mindestpunktzahl den Erwerb des Oberbayerischen Wettbewerbsabzeichens in Silber und Gold erreicht hat und das Abzeichen erhält“.
„Unsere Feuerwehren liegen dem Landkreis sehr am Herzen“, betonte Resi Schmidhuber und fügte hinzu, „ich habe heute einen tollen Wettbewerb mit vielen engagierten jungen Menschen gesehen, die die Zukunft der Feuerwehr darstellen“. Dies bekräftigte auch Dr. Martin Brunnhuber, „ihr seid tolle Beispiele dafür, dass die Generation Z nicht nur noch auf Handys rumdaddelt sondern auch mit Engagement und Freude für etwas einsteht“.
Jugendgruppe aus Aching schreibt Geschichte
Fachbereichsleiter Michael Matschi, Hautorganisator des Tages und verantwortlich für Wettbewerbe beim Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern dankte insbesondere den etwa 50 Schiedsrichtern, die für faire Wettbewerbsbedingungen gesorgt haben. Außerdem sprach er seinen Dank an die unzähligen Helfer aus ganz Oberbayern und insbesondere aus dem Landkreis Traunstein aus. Gleichzeitig freute er sich über ein Novum in der Geschichte des Wettbewerbs. „Die Feuerwehr Aching aus dem oberösterreichischem Bezirk Braunau ist das erste österreichische Team überhaupt, dass an einem bayerischen Bezirksentscheid teilgenommen hat“, so Michael Matschi.
Die Jugend aus dem Landkreis Mühldorf „räumt ab“
„Ich wünsche unseren sechs oberbayerischen Mannschaften für den in wenigen Wochen stattfindenden Landesentscheid von Herzen viel Erfolg“, sagte der Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbandes Dr. Rüdiger Sobotta, ehe es zur Siegerehrung ging. Die Jugendfeuerwehr Heldenstein konnte sich am Ende vor den Mannschaften Oberneukirchen 1 sowie Au am Inn durchsetzen. Die zweite Mannschaft aus Oberneukirchen landete denkbar knapp auf dem undankbaren vierten Platz, darf sich jedoch trotzdem freuen, weil sie ebenfalls neben der „Spielgemeinschaft“ Au-Aschau am Inn sowie Gutenburg nach Tirschenreuth fahren darf.
Text und Bilder: Hubert Hobmaier und Stefan Lohwieser, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Der Bezirks-Jugendfeuerwehrwart Benno Dierkes konnte zum Bezirksentscheid 2024 insgesamt 15 Mannschaften begrüßen.
Viele Führungskräfte aus dem Landkreis Traunstein sind für den Wettbewerb als Schiedsrichter eingesprungen. Sie wurden natürlich besonders eingewiesen.
Erstmals hatte ein oberbayerischer Bezirksentscheid auch einen Schirmherrn: Dafür danken wir dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Tacherting, Werner Disterer, ganz herzlich.
Die gesamte Organisation der Wettkämpfe war die Aufgabe des Fachbereichsleiters Wettbewerb der Bezirksjugendfeuerwehr Oberbayern, Michael Matschi.
Der Bezirksvorsitzende Dr. Rüdiger Sobotta, der stellvertretende Bezirksvorsitzende und örtliche KBR Christof Grundner, die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und der Landtagsabgeordnete Dr. Martin Brunnhuber zollten den Jugendligen Respekt und dankten für ihr Engagement.
Die Jugendfeuerwehr aus Aching hat Geschichte geschrieben: Sie stellte die erste österreichische Mannschaft bei einem oberbayerischen Bezirksentscheid.
Frauenpower in der Jugendfeuerwehr: Die Mannschaft wartet auf die Anweisungen der Gruppenführerin
Die sechs Pokale sind quasi die Eintrittskarte für den Landeswettbewerb, wo sich die besten Mannschaften aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken treffen.
Der zweite Teil des Wettbewerbs ist ein Staffellauf mit eingearbeiteten feuerwehrtechnischen Aufgaben.
Der Fanfarenzug Trostberg führte den Zug zur Siegerehrung in das Stadion an.
Das Siegerteam des Bezirksentscheids im Bundeswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehr kommt von der FF Heldenstein.
Die genauen Platzierungen:
| Mannschaft | Landkreis | Punkte |
|---|---|---|
| Heldenstein | Mühldorf am Inn | 1418,0 |
| Oberneukirchen 1 | Mühldorf am Inn | 1415,0 |
| Au am Inn | Mühldorf am Inn | 1407,0 |
| Oberneukirchen 2 | Mühldorf am Inn | 1395,0 |
| Au am Inn / Aschau am Inn | Mühldorf am Inn | 1389,0 |
| Guttenburg | Mühldorf am Inn | 1387,0 |
| Flintsbach 1 | Rosenheim | 1382,0 |
| Hörlkofen 1 | Erding | 1378,0 |
| Heldenstein / Lauterbach | Mühldorf am Inn | 1366,0 |
| Mauern | Freising | 1363,0 |
| Flintsbach 2 | Rosenheim | 1362,0 |
| Hörlkofen 2 | Erding | 1360,0 |
| Hohenkammer | Freising | 1359,0 |
| Aching (Österreich) | Braunau am Inn | 1353,0 |
| Ebenhausen | Pfaffenhofen a.d. Ilm | 1350,0 |
| Manching | Pfaffenhofen a.d. Ilm | 1318,0 |